Letzte Woche habe ich das passende Geburtstagsgeschenk für unseren kleinen Sohn gefunden. Meine Frau meinte, es solle unbedingt etwas Sinnvolles sein, lehrreich, wo er seine Kreativität entfalten kann. Und auch noch nachdenken muss. Natürlich war ich der Meinung, dass ein Siebenjähriger kaum Interesse an einem Lernspiel haben wird. Spielen soll schließlich Spaß machen!
Also kaufte ich ihm ein ferngesteuertes Modellauto, so ein richtig cooles. Zu seinem Geburtstag würden wir es gemeinsam auspacken und dann den ganzen Tag damit die Einfahrt hoch und runter fahren oder auf dem Fußweg entlang rasen. Ich könnte auch einen Parcours aufbauen mit Slalom und so … ich meine zusammen mit meinem Sohn, ist ja dann sein Auto.
Bis es so weit sein sollte, versteckte ich dieses tolle Spielzeug im Keller, denn unser Sohn hat die Angewohnheit, seine Geschenke schon vor seinem Geburtstag zu suchen. Er kann es einfach nicht abwarten (kommt wohl nach mir).
Noch vier Tage waren es bis zu seinem Geburtstag. Ob das Auto auch richtig funktioniert? Mein Sohn wäre sicherlich enttäuscht, wenn wir draußen spielen wollen und es nicht fährt. Ich konnte an diesem Abend einfach nicht schlafen, obwohl ich wegen der Frühschicht zeitig ins Bett musste. Eine Proberunde war unerlässlich. Um nicht unnötig Aufsehen zu erregen, wollte ich mit einer Taschenlampe in den Keller gehen und dann mit dem Spielzeugauto zur Hintertür herausschleichen.
Im halbdunklen Flur führte ich einen Taschenlampen Test durch – aber was war das? Die Taschenlampe funktionierte nicht. Ich schraubte sie auf und da waren keine Batterien mehr drin! Plötzlich hörte ich Geräusche. Unser Flur ist lang und geht nochmal um die Ecke. Da war jemand, aber keiner hatte das Licht angeschaltet!
Auf einmal raste etwas Kleines geräuschvoll auf mich zu, prallte gegen meine Füße und ich fiel vor Schreck auf den Boden. Mein Sohn lachte laut und schaltete das Licht an. Er hatte die Fernbedienung des Mini-Rennwagens in der Hand. Da hat er das Auto doch tatsächlich gefunden, die richtigen Batterien aus der Taschenlampe in die Fernbedienung eingelegt und beherrschte die Steuerung ohne Mühe.
Ich hab es doch gesagt: mein Sohn hat Wissensspiele gar nicht nötig.